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Mittwoch, 15. August 2012

Forbidden Zone (Totaler Sperrbezirk)


Forbidden Zone
USA 1982
Regie: Richard Elfman
Darsteller: Hervé Villechaize, Susan Tyrell, Gisele Lindley, Marie-Pascale Elfman, Danny Elfman u.a

Das habe ich bislang noch nicht erlebt, dass der ganze Kinosaal nach dem Film applaudiert hat. Zugegeben, es waren vielleicht ein Dutzend Leute und ohnehin nur jene, die sich von solcher Ausprägung des Begriffs "Filmkunst" wirklich begeistern lassen können, aber dennoch, der Film hatte es verdient. Der Film: Ein Ultra-Low-Budget-Fantasy-Gaga-Trash-Musical mit der Musik von Danny Elfman (genau der, ihr elenden Burtoniasten!), inszeniert von seinem Bruder Richard Elfman, mit wundervollen 80's-Animationen zwischendurch, einer herrlich bescheuerten Story, zahlreichen handgemachten Pappkulissen und einer von verwegener Freude am Wahnsinn regierten Stimmung, für die mir nur ein gutes beschreibendes Wort einfällt: HILARIOUS!

Die Geschichte mutet an wie eine Mischung aus Rocky Horror Pisture Show und Alice im Wunderland: Die Familie Hercules (die Tochter mit überfranzösischem Akzent und passenderweise "Frenchy" genannt, der Opa mit Doppelrasputinbart und am besten angebunden zu halten, der Sohn deutlich älter als die Eltern und mit Propellerkappe - mit der er tatsächlich fliegen kann!) zieht in ein zuvor von einem Drogendealer bewohntes Haus, in dessen Keller sich der Zugang zur "Sixth Dimension" AKA "Forbidden Zone" befindet. Das Töchterchen ist natürlich neugierig, geht runter, rutscht auf einer Bananenschale aus und landet im Königreich von King Fausto, einem Zwerg mit großen Gelüsten nach der Neuen. Das findet Queen Doris gar nicht gut und versucht, Frenchy loszuwerden. Ihre Familie sowie ihr Freund Squeezit (der sich, wieso auch immer, wie ein Huhn benimmt) eilen zur Rettung und sorgen für ordentlich Chaos.

Aufgeschrieben sieht das alles noch zu normal aus. Zwischendurch wird in der Schule noch das Alphabet auf die herrlichste Art gesungen, wie man ein Alphabet nur singen könnte, König und Königin speisen unter einem lebendigen Kerzenhalter und der treuste Diener der Königin ist ein Froschmensch. Forbidden Zone braucht auch gar nicht als Parabel oder Satire oder sonstwas halbwegs Intelligentes betrachtet zu werden, mehr als ein durchgeknalltes Selfmade-Musical steckt da höchstwahrscheinlich nicht drin. Aber: Es ist das verdammtnochmal durchgeknallteste Selfmade-Musical ever (zumindestens eines der, mein Musicalwissen ist nun nicht das beste)! Die grandiosen Kulissen, die tollen und verdammt gutgelaunten Darsteller (Danny Elfman hat einen wunderbaren Auftritt als Satan höchstpersönlich!) und diese Musik...ein Film zum Durchfeiern, ein Triumph des von allen Konventionen befreiten Musikbilderwahnsinnrausches, unglaublich witzig, unglaublich unterhaltsam und auf sympathischste Weise bescheuert. ABSOLUTELY HILARIOUS AND HIGHLY RECOMMENDED!

Gedreht wurde das Ganze damals noch in schwarz-weiß, mittlerweile gibt es aber auch eine nachkolorierte Fassung - ich behaupte mal, in Farbe flasht der Film etwas mehr. Die nachfolgenden Videos sind leider noch die s/w-Fassungen, aber immer noch ein Vergnügen.





8

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