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Dienstag, 25. Juni 2013

Arrietty - Die wundersame Welt der Borger


Kari-gurashi no Arietti
Japan 2010
Regie: Hiromasa Yonebayashi


Das Schönste an diesem Film - an vielen Ghibli-Werken - ist eigentlich die Art, wie diese leicht fremde Welt dargestellt wird. Jede Umgebung, jede Räumlichkeit ist mit einer Detailfülle gestaltet, wie man sie kaum in anderen Animationsfilmen wiederfindet. Die 3D-animierten Blockbuster von Pixar und Co. bieten sicherlich auch reichhaltige Bilderwelten mit zig Details, aber es ist die Art, wie mit diesen umgegangen wird, die zum Unterschied führt. Wo im Westen die visuell üppigste Kulisse sich der permanenten Reizüberforderung hingibt und sehr gerne als Kollateralschaden endet, ist in Arrietty (mal wieder) jedes kleine Teil der Welt eben - ein Teil dieser Welt. Von winzigem Geschirr über rostige Nägel und bis hin zu einzelnen Grashalmen können wir jedes Objekt anfassen, uns an jede Wand lehnen, spüren das Klirren der Tassen, den Hauch des Windes, als wäre diese Märchenwelt nicht gezeichnet, sondern real und wir mittendrin. Am Ende sitzt dieser Eindruck gar über der schönen und ruhigen Geschichte, über den witzigen sexuellen Anspielungen in der Natur, über dem Gefühl für das Märchenhafte, was wir zwischen den Diehlen vorfinden möchte. Es ist der Eindruck, tatsächlich dort gewesen zu sein, den man fast mehr auf der Haut als unter dieser spürt. Und das ist doch mit das Schönste, was ein Film einem geben kann.

8


1 Kommentar:

  1. Oh ja, ein Super Film! Die Animewelten sind nun einmal sehr fantastisch ... aber bei Filmen wie Arietty ist es irgendwie auch immer die Musik, die einen mit einer berührenden Leichtigkeit durch die Geschichte trägt.
    Ich habe diesen Ghibli sehr genossen und freue mich auf neue Filme. Mal gucken, was das Studio uns noch so zaubert.

    Viele Grüße

    Der Stargazer

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