Forbidden Zone
USA 1982
Regie: Richard Elfman
Darsteller: Hervé Villechaize, Susan Tyrell, Gisele Lindley, Marie-Pascale Elfman, Danny Elfman u.a
Das
habe ich bislang noch nicht erlebt, dass der ganze Kinosaal nach dem
Film applaudiert hat. Zugegeben, es waren vielleicht ein Dutzend Leute
und ohnehin nur jene, die sich von solcher Ausprägung des Begriffs
"Filmkunst" wirklich begeistern lassen können, aber dennoch, der Film
hatte es verdient. Der Film: Ein
Ultra-Low-Budget-Fantasy-Gaga-Trash-Musical mit der Musik von Danny
Elfman (genau der, ihr elenden Burtoniasten!), inszeniert von seinem
Bruder Richard Elfman, mit wundervollen 80's-Animationen zwischendurch,
einer herrlich bescheuerten Story, zahlreichen handgemachten
Pappkulissen und einer von verwegener Freude am Wahnsinn regierten
Stimmung, für die mir nur ein gutes beschreibendes Wort einfällt:
HILARIOUS!
Die Geschichte mutet an wie eine Mischung aus Rocky Horror Pisture
Show und Alice im Wunderland: Die Familie Hercules (die Tochter mit
überfranzösischem Akzent und passenderweise "Frenchy" genannt, der Opa
mit Doppelrasputinbart und am besten angebunden zu halten, der Sohn
deutlich älter als die Eltern und mit Propellerkappe - mit der er
tatsächlich fliegen kann!) zieht in ein zuvor von einem Drogendealer
bewohntes Haus, in dessen Keller sich der Zugang zur "Sixth Dimension"
AKA "Forbidden Zone" befindet. Das Töchterchen ist natürlich neugierig,
geht runter, rutscht auf einer Bananenschale aus und landet im
Königreich von King Fausto, einem Zwerg mit großen Gelüsten nach der
Neuen. Das findet Queen Doris gar nicht gut und versucht, Frenchy
loszuwerden. Ihre Familie sowie ihr Freund Squeezit (der sich, wieso
auch immer, wie ein Huhn benimmt) eilen zur Rettung und sorgen für
ordentlich Chaos.
Aufgeschrieben sieht das alles noch zu normal aus. Zwischendurch wird
in der Schule noch das Alphabet auf die herrlichste Art gesungen, wie
man ein Alphabet nur singen könnte, König und Königin speisen unter
einem lebendigen Kerzenhalter und der treuste Diener der Königin ist ein
Froschmensch. Forbidden Zone braucht auch gar nicht als Parabel oder
Satire oder sonstwas halbwegs Intelligentes betrachtet zu werden, mehr
als ein durchgeknalltes Selfmade-Musical steckt da höchstwahrscheinlich
nicht drin. Aber: Es ist das verdammtnochmal durchgeknallteste
Selfmade-Musical ever (zumindestens eines der, mein Musicalwissen ist
nun nicht das beste)! Die grandiosen Kulissen, die tollen und verdammt
gutgelaunten Darsteller (Danny Elfman hat einen wunderbaren Auftritt als
Satan höchstpersönlich!) und diese Musik...ein Film zum Durchfeiern,
ein Triumph des von allen Konventionen befreiten
Musikbilderwahnsinnrausches, unglaublich witzig, unglaublich
unterhaltsam und auf sympathischste Weise bescheuert. ABSOLUTELY
HILARIOUS AND HIGHLY RECOMMENDED!
Gedreht wurde das Ganze damals noch in schwarz-weiß, mittlerweile
gibt es aber auch eine nachkolorierte Fassung - ich behaupte mal, in
Farbe flasht der Film etwas mehr. Die nachfolgenden Videos sind leider
noch die s/w-Fassungen, aber immer noch ein Vergnügen.
8
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